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Wegen eines tätlichen Angriffs muss US-Sänger Chris Brown bis Mitte Juni in Großbritannien in Untersuchungshaft und kann seine Welttournee deswegen voraussichtlich nicht wie geplant starten. Eine Richterin in Manchester ordnete am Freitag U-Haft bis zum 13. Juni gegen den R&B-Star an. Damit kann der 36-Jährige voraussichtlich nicht wie geplant am 11. Juni ein Konzert in Hamburg geben. Brown hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Gewalttaten von sich reden gemacht, unter anderem 2009 mit einer Prügelattacke gegen seine damalige Freundin Rihanna.
Brown war Medienberichten zufolge am Mittwochnachmittag mit seinem Privatjet in Manchester gelandet und dort in der Nacht zu Donnerstag im "Lowry Hotel", einem Fünf-Sterne-Haus in der nordenglischen Stadt, festgenommen worden. Die Polizei wirft ihm schwere vorsätzliche Körperverletzung in einem Londoner Nachtclub im Jahr 2023 vor.
Laut der Boulevardzeitung "The Sun" hatte Brown damals während einer Tournee in Großbritannien den Musikproduzenten Abe Diaw in einem Nachtclub im schicken Londoner Bezirk Mayfair angegriffen. Unter anderem soll er Diaw eine Flasche an den Kopf geworfen und ihn geschlagen haben, als dieser am Boden lag.
Richterin Joanne Hirst wies Browns Antrag, auf Kaution freizukommen, ab. Er soll demnach bis zur Voranhörung eines Londoner Gerichts am 13. Juni in Haft bleiben. Damit steht sein Tour-Start in Frage.
Laut bisheriger Planung sollte die Welttournee am 8. Juni mit einem bereits ausverkauften Konzert in Amsterdam starten, am 11. Juni sollte dann ein ebenfalls ausverkaufter Auftritt im Hamburger Volksparkstadion folgen. Für den 13. Juni ist laut bisheriger Planung ein Konzert in Frankfurt am Main geplant. Nach einer Reihe von Konzerten in mehreren britischen Städten wie London und Manchester, in Paris und Portugal steht dann eine Fortsetzung der Tournee in den USA auf Browns bisherigem Plan.
Brown hatte seine Musikkarriere in den 2000er Jahren als R&B-Sänger gestartet, bevor er zu rappen begann. Der zweifache Grammy-Preisträger, der mit Hits wie "Kiss, Kiss" und "Run It!" Dutzende Millionen Platten verkaufte, ist in den vergangenen Jahren immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
2009 wurde Brown von einem US-Gericht wegen eines Angriffs auf seine damalige Freundin, R&B-Star Rihanna, verurteilt. Der Rapper hatte kurz vor einer Grammy-Verleihung im Streit so schwer auf Rihanna eingeprügelt, dass sie ihren Auftritt absagen musste.
2012 war Brown in eine Auseinandersetzung in einem New Yorker Nachtclub mit Menschen aus dem Umfeld des Rappers Drake verwickelt gewesen, bei welcher der französische Basketball-Star Tony Parker eine Augenverletzung erlitt. 2014 bekannte sich Brown schuldig, in Washington einen Fan angegriffen zu haben. 2016 wurde der Musiker festgenommen, nachdem eine Frau ihm vorgeworfen hatte, sie mit einer Waffe bedroht zu haben.
Im vergangenen Jahr hatte der US-Sender Investigation Discovery einen Dokumentarfilm mit dem Titel "Chris Brown: A History of Violence" (Chris Brown: Eine Geschichte der Gewalt) veröffentlicht. Der Rapper reichte deswegen Anfang 2025 Klage gegen die Produktionsfirma Warner Bros. Discovery ein und verlangte 500 Millionen Dollar Schadensersatz. Sein Anwalt Levi McCathern argumentierte, die Doku hintertreibe Browns seit zehn Jahren anhaltende Bemühungen, sein Leben neu auszurichten.
I.Mala--TPP