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Lang anhaltender Starkregen hat in der argentinischen Provinz Buenos Aires zu schweren Überschwemmungen geführt. Seit Freitag seien mehr als 7500 Menschen vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht worden, teilten die Provinzbehörden am Samstagabend mit. Mehrere Städte in der Provinz im Norden Argentiniens waren von den Überschwemmungen betroffen, nachdem es zuvor mehr als 24 Stunden lang fast ununterbrochen heftig geregnet hatte.
Der Regen ließ Flüsse und Bäche über Ufer treten, zahlreiche Straßen und Felder waren überflutet. Nach Angaben der Provinzregierung wurden mehr als 3100 Menschen in Notunterkünften untergebracht. Außerdem seien noch 4400 weitere Menschen aus den Hochwassergebieten gerettet worden oder hätten ihre Häuser freiwillig verlassen.
Nach Angaben der Behörden waren 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Zivilschutz und Polizei im Einsatz. Für die Rettungsaktionen nutzten sie demnach Boote, Schlauchboote und Kajaks. Betroffen waren die mittelgroßen Städte Campana und Zárate. Auch in Vororten der Hauptstadt Buenos Aires standen Straßen unter Wasser. Betroffen war auch die Nationalstraße 9, die die Hauptstadt mit der bolivianischen Grenze verbindet und durch Zárate und Campana führt.
"Dieses Ereignis ist absolut außergewöhnlich. Es ist das Klima, es verändert sich. Es wird Klimawandel genannt", sagte der Gouverneur Axel Kicillof im Sender Crónica TV. Der Sicherheitsminister der Provinz, Javier Alonso, sagte auf einer Pressekonferenz, in drei Tagen seien in der Region mehr als 400 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen und es werde noch "weiter regnen". Er rief die Menschen in der Unwetterregion auf, zu Hause zu bleiben. Es werde auch eine Kaltfront "mit viel Wind" erwartet, die auch auf benachbarte Provinz Entre Ríos zusteuere.
In Zárate seien 425 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, sagte der Notfallkoordinator der Stadt, Emiliano Riberas. "Es ist verrückt, so etwas haben wir noch nie erlebt." In Campana verbrachten mehrere Familien einen Teil der Nacht auf den Dächern ihrer überfluteten Häuser. "Wir haben alles verloren, was wir hatten, alles, wofür wir all die Jahre hart gearbeitet haben", sagte Manuel Sánchez nach seiner Rettung. Er könne mit seinen Kindern "nirgendwo hin".
Anfang März waren in der Provinz Bahía Blanca etwa 600 Kilometer südlich von Buenos Aires 18 Menschen bei sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen ums Leben gekommen. In Buenos Aires regnete es jetzt sogar noch mehr, wie Sicherheitsminister Alonso sagte. Nach Angaben der Meteorologin Fernández vom argentinischen Wetterdienst fiel fünf Mal so viel Regen wie sonst in einem durchschnittlichen Mai.
I.Mala--TPP