The Prague Post - Zwei Mitarbeiter von israelischer Botschaft vor Jüdischem Museum in Washington erschossen

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Zwei Mitarbeiter von israelischer Botschaft vor Jüdischem Museum in Washington erschossen
Zwei Mitarbeiter von israelischer Botschaft vor Jüdischem Museum in Washington erschossen / Foto: Alex WROBLEWSKI - AFP

Zwei Mitarbeiter von israelischer Botschaft vor Jüdischem Museum in Washington erschossen

Vor dem Jüdischen Museum in Washington sind am Mittwochabend zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen worden, von denen einer auch einen deutschen Pass hatte. Der mutmaßliche Täter, ein 30 Jahre alter Mann aus Chicago, wurde der Polizei zufolge festgenommen. Ein in Onlinenetzwerken verbreitetes Video zeigte einen jungen bärtigen Mann, der "Free, Free Palestine" (Freiheit für Palästina) rief, während er von der Polizei abgeführt wurde.

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US-Präsident Donald Trump verurteilte die "offensichtlich auf Antisemitismus zurückzuführende" Tat scharf, auch hochrangige Politiker aus dem Ausland wie Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) reagierten entsetzt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ordnete erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor diplomatischen Vertretungen Israels weltweit an.

Die Schüsse wurden auf einem Gehweg vor dem Jüdischen Museum in Washington abgegeben, in dem eine Veranstaltung stattfand. Bei den Opfern handelt es sich dem israelischen Botschafter zufolge um ein junges Paar. Der Mann habe kürzlich einen Ring gekauft und habe seiner Freundin in der nächsten Woche in Jerusalem einen Heiratsantrag machen wollen. Das israelische Außenministerium identifizierte die beiden als Yaron Lischinsky and Sarah Lynn Milgrim.

Lischinsky hatte nach Angaben von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) auch einen deutschen Pass, wie der Minister im Bundestag sagte. Er wuchs nach Angaben des Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Volker Beck, "in Teilen in Bayern" auf und habe "fließend Deutsch" gesprochen. Der DIG zufolge war Lischinsky Gründungsmitglied des Jugendforums der Israelisch-Deutschen Gesellschaft. Er habe mit seinem "Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten auf sein gesamtes Umfeld" ausgestrahlt. 2022 habe er eine Stelle an der israelischen Botschaft in Washington übernommen.

Der Washingtoner Polizeichefin Pamela Smith zufolge gehen die Ermittler davon aus, dass die Tat "von einem einzelnen Verdächtigen begangen wurde". Dieser befinde sich "jetzt in Gewahrsam", sagte sie vor Journalisten. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 30-jährigen Mann namens Elías Rodríguez aus Chicago.

Smith zufolge waren die Beamten gegen 21.00 Uhr (Ortszeit, 03.00 Uhr MESZ) alarmiert worden. Als die Behörden am Tatort eintrafen, fanden sie die beiden Opfer ohne Lebenszeichen vor. Trotz der Notmaßnahmen der Ersthelfer konnten sie nicht gerettet werden.

Nach Angaben der Polizei wurde der mutmaßliche Schütze vor dem Schusswaffenangriff dabei beobachtet, wie er vor dem Museum auf und ab ging. Er habe sich einer Gruppe von vier Menschen genähert, eine Waffe gezogen und das Feuer eröffnet. Nach dem Angriff habe er das Museumsgebäude betreten. Dabei sei er vom Sicherheitspersonal der darin stattfindenden Veranstaltung festgenommen worden.

Als Reaktion auf den Schusswaffenangriff ordnete Israels Regierungschef Netanjahu erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor diplomatischen Vertretungen Israels weltweit an. Er habe zudem erhöhten Schutz für staatliche Vertreter angewiesen, sagte Netanjahu. "Wir erleben den furchtbaren Preis von Antisemitismus und wilder Aufwiegelung gegen den Staat Israel."

Israels Außenminister Gideon Saar machte auch europäische Länder mitverantwortlich. "Es gibt eine direkte Verbindung zwischen antisemitischer und antiisraelischer Aufstachlung und diesem Mord", sagte er. Diese "Aufwiegelung" komme auch von Verantwortlichen vieler Länder und internationaler Organisationen, insbesondere aus Europa.

Der Schusswaffenangriff in Washington löste auch in den USA und Europa empörte Reaktionen aus. "Diese schrecklichen Morde in Washington, die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen aufhören, jetzt", erklärte US-Präsident Trump. "Hass und Radikalismus haben keinen Platz in den USA."

US-Außenminister Marco Rubio versicherte, die Behörden würden die Täter aufspüren. "Dies war ein schamloser Akt feiger, antisemitischer Gewalt", erklärte er auf X. "Seien Sie sich darüber im Klaren: Wir werden die Verantwortlichen ausfindig machen und sie vor Gericht bringen."

Bundeskanzler Merz verurteilte den "abscheulichen Anschlag" auf das "Schärfste". "Derzeit müssen wir von einem antisemitischen Motiv ausgehen." Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas zeigte sich "schockiert". "Es gibt und es sollte in unseren Gesellschaften keinen Platz für Hass, Extremismus oder Antisemitismus geben", erklärte sie. Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot schrieb auf X von einem "schrecklichen Akt antisemitischer Barbarei". Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau ordnete eine verschärfte Überwachung jüdischer Stätten an.

Der israelische Präsident Isaac Herzog hob unterdessen den Verteidigungswillen seines Landes hervor. "Terror und Hass werden uns nicht brechen", sagte Herzog. Er sei "am Boden zerstört", aber "Amerika und Israel werden in der Verteidigung unserer Völker und unserer Werte zusammenstehen".

O.Holub--TPP