The Prague Post - Prozess gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin in Dresden: Angeklagte schweigt

EUR -
AED 4.230598
AFN 76.030505
ALL 96.651054
AMD 440.707879
ANG 2.062001
AOA 1056.354292
ARS 1671.100967
AUD 1.769318
AWG 2.076422
AZN 1.952196
BAM 1.960527
BBD 2.319443
BDT 140.379697
BGN 1.956819
BHD 0.434256
BIF 3399.456324
BMD 1.151968
BND 1.505062
BOB 7.957394
BRL 6.157388
BSD 1.151602
BTN 102.201085
BWP 15.545888
BYN 3.92535
BYR 22578.564539
BZD 2.316145
CAD 1.623975
CDF 2558.51954
CHF 0.93148
CLF 0.027693
CLP 1086.187697
CNY 8.209784
CNH 8.206577
COP 4417.21968
CRC 578.106453
CUC 1.151968
CUP 30.527141
CVE 111.020923
CZK 24.342186
DJF 204.727808
DKK 7.466599
DOP 74.068752
DZD 150.565631
EGP 54.543936
ERN 17.279514
ETB 176.395005
FJD 2.627756
FKP 0.882872
GBP 0.881324
GEL 3.127624
GGP 0.882872
GHS 12.585259
GIP 0.882872
GMD 84.661199
GNF 10011.750416
GTQ 8.825279
GYD 240.937213
HKD 8.956289
HNL 30.365815
HRK 7.52742
HTG 150.806236
HUF 386.430408
IDR 19232.21392
ILS 3.747731
IMP 0.882872
INR 102.114496
IQD 1509.077528
IRR 48512.238027
ISK 146.426991
JEP 0.882872
JMD 185.41707
JOD 0.816766
JPY 176.990025
KES 148.835805
KGS 100.739449
KHR 4638.973249
KMF 493.042181
KPW 1036.809162
KRW 1667.404388
KWD 0.353804
KYD 0.959739
KZT 604.944372
LAK 25012.096082
LBP 103158.696373
LKR 350.889096
LRD 210.378124
LSL 20.021443
LTL 3.401461
LVL 0.696813
LYD 6.28398
MAD 10.71557
MDL 19.739108
MGA 5183.854027
MKD 61.669412
MMK 2418.031316
MNT 4129.839717
MOP 9.22358
MRU 44.062928
MUR 52.990192
MVR 17.746034
MWK 1999.815918
MXN 21.413232
MYR 4.818659
MZN 73.680135
NAD 20.020988
NGN 1659.674145
NIO 42.357366
NOK 11.716057
NPR 163.520824
NZD 2.035371
OMR 0.442926
PAB 1.151607
PEN 3.889615
PGK 4.856694
PHP 67.788665
PKR 323.530122
PLN 4.253824
PYG 8152.657364
QAR 4.194359
RON 5.08513
RSD 117.241548
RUB 93.413225
RWF 1670.352989
SAR 4.320504
SBD 9.473578
SCR 15.829127
SDG 691.741202
SEK 10.988123
SGD 1.503231
SHP 0.864274
SLE 26.726849
SLL 24156.183595
SOS 658.347393
SRD 44.417551
STD 23843.403062
STN 24.709705
SVC 10.076296
SYP 12737.185096
SZL 20.021447
THB 37.25495
TJS 10.66399
TMT 4.031887
TND 3.409517
TOP 2.698028
TRY 48.471227
TTD 7.804988
TWD 35.593495
TZS 2833.617857
UAH 48.457238
UGX 4021.784448
USD 1.151968
UYU 45.800432
UZS 13809.213734
VES 261.810263
VND 30314.026828
VUV 140.735241
WST 3.252327
XAF 657.559606
XAG 0.023646
XAU 0.000287
XCD 3.113251
XCG 2.075449
XDR 0.816457
XOF 657.204674
XPF 119.331742
YER 274.742115
ZAR 19.999597
ZMK 10369.090817
ZMW 25.79587
ZWL 370.93309
  • Goldpreis

    28.2000

    4021.1

    +0.7%

  • TecDAX

    4.3500

    3566.32

    +0.12%

  • SDAX

    56.6400

    16149.12

    +0.35%

  • Euro STOXX 50

    -7.3900

    5661.74

    -0.13%

  • MDAX

    -76.1500

    29298.4

    -0.26%

  • EUR/USD

    0.0041

    1.1537

    +0.36%

  • DAX

    -36.7500

    24012.99

    -0.15%

Prozess gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin in Dresden: Angeklagte schweigt
Prozess gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin in Dresden: Angeklagte schweigt / Foto: JENS SCHLUETER - POOL/AFP

Prozess gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin in Dresden: Angeklagte schweigt

Rund 14 Jahre nach dem Bekanntwerden der rassistischen Mordserie des NSU hat vor dem Oberlandesgericht Dresden der Prozess gegen eine mutmaßliche Unterstützerin der rechtsextremen Zelle begonnen. Zum Prozessauftakt am Donnerstag schwieg die Angeklagte Susann E. zu den Vorwürfen. Laut Anklage der Bundesanwaltschaft soll die 44-Jährige unter anderem der verurteilten NSU-Mittäterin Beate Zschäpe ihre Identität geliehen haben, als diese im Untergrund lebte.

Textgröße:

Mit Zschäpe habe die Angeklagte ab 2006 eine "intensive und vertrauensvolle Freundschaft" mit gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen geführt, sagte der Vertreter der Bundesanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Wolfgang Barrot, bei der Anklageverlesung. E. habe spätestens ab 2007 gewusst, dass das NSU-Trio Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos mehrere rassistische Morde und Sprengstoffanschläge begangen habe. Ungeachtet dessen "entschied sie sich, ihre Freundin Zschäpe und das Trio in der Illegalität weiter zu unterstützen", sagte Barrot.

E. habe Zschäpe mindestens fünfmal ihre Krankenkassenkarte für eine Zahnarztbehandlung überlassen. Außerdem soll sie dem NSU ihre Personalien zur Beschaffung von Bahncards zur Verfügung gestellt haben. Auch der Ehemann der Angeklagten, der in München als NSU-Helfer verurteilte André E., gab seine Personalien für den NSU her. Zum Dank habe die Familie der Angeklagten eine Musikanlage und eine Reise nach Disneyland bekommen, sagte Barrot.

Die Angeklagte soll zudem Zschäpe und Böhnhardt zu einem Abholtermin für ein Wohnmobil gefahren haben. Dieses Wohnmobil nutzten Böhnhardt und Mundlos für ihren letzten Raubüberfall in Eisenach. Einer damals drohenden Festnahme entzogen sich die beiden NSU-Täter durch Suizid. Nach dem Tod ihrer beiden Mittäter versandte Zschäpe im November 2011 eine Reihe von Bekennerschreiben, mit denen sich der NSU selbst enttarnte.

Die rechtsextremistische Zelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) verübte insgesamt zehn Morde, zwei Bombenanschläge und mehr als ein Dutzend Überfälle. Zschäpe wurde 2018 im Münchner NSU-Prozess zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, außerdem stellte das Oberlandesgericht die besondere Schwere der Schuld fest. Mit ihr wurden insgesamt vier NSU-Helfer zu Strafen zwischen zweieinhalb und zehn Jahren verurteilt, alle Urteile sind rechtskräftig.

Seine Mandantin werde sich zu den Vorwürfen "vorerst nicht äußern", sagte einer von E.s Anwälten am Donnerstag. Die Angeklagte, die eher bieder gekleidet in einer orangegelben Strickjacke, buntem Schal, dunkel gerahmter Brille und mit einer Kurzhaarfrisur vor Gericht erschien, machte lediglich wenige persönliche Angaben. Die gelernte Hauswirtschafterin und mehrfache Mutter lebt demnach nach wie vor in der Nähe von Zwickau und ist als Pflegekraft tätig.

E. ist wegen Unterstützung einer inländischen terroristischen Vereinigung und Beihilfe zur besonders schweren räuberischen Erpressung angeklagt. Bei einer Verurteilung wegen NSU-Unterstützung droht ihr eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. E. befindet sich auf freiem Fuß.

Für den nunmehr zweiten Strafprozess um die rechtsextreme Gewaltserie des NSU sind vor dem Oberlandesgericht Dresden zunächst Termine bis Ende Juni 2026 angesetzt. Zschäpe ist nach Gerichtsangaben für den 3. und 4. Dezember und Ende Januar als Zeugin geladen. Der geplanten Aussage räumt die Bundesanwaltschaft erhebliche Bedeutung ein. Zschäpes Aussage sei "selbstverständlich von Gewicht", sagte Bundesanwalt Kai Lohse am Rande der Verhandlung.

In dem Prozess wird es auch darum gehen, das Umfeld des NSU weiter zu beleuchten und die Frage, welche Unterstützung die Zelle bei ihren rechten Gewalttaten und beim jahrelangen Leben im Untergrund hatte. "Wir wissen, dass im Zusammenhang mit dem Gesamtgeschehen NSU vieles offen geblieben ist", sagte Lohse. "Wir haben die Hoffnung, dass es gelingt, die eine oder andere Antwort zu finden."

Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten am Donnerstag dutzende Menschen mit Plakaten wie "Das Problem heißt immer noch Rassismus" und "Naziterror bekämpfen und Betroffene entschädigen". Die Verhandlung wird am Freitag mit ersten Zeugenbefragungen fortgesetzt.

A.Slezak--TPP