The Prague Post - Frankfurter Landgericht verpflichtet Twitter zur Löschung ehrverletzender Tweets

EUR -
AED 4.258739
AFN 80.583827
ALL 97.830047
AMD 445.374223
ANG 2.075098
AOA 1063.23134
ARS 1476.764395
AUD 1.787377
AWG 2.087041
AZN 1.970906
BAM 1.957408
BBD 2.341223
BDT 140.765619
BGN 1.955395
BHD 0.437184
BIF 3392.601439
BMD 1.159467
BND 1.491825
BOB 8.01265
BRL 6.429481
BSD 1.159562
BTN 99.78482
BWP 15.665002
BYN 3.794717
BYR 22725.559878
BZD 2.329233
CAD 1.594906
CDF 3346.222968
CHF 0.932794
CLF 0.029155
CLP 1118.804859
CNY 8.329263
CNH 8.329712
COP 4661.441334
CRC 585.085612
CUC 1.159467
CUP 30.725885
CVE 110.671095
CZK 24.64773
DJF 206.060704
DKK 7.463258
DOP 69.973646
DZD 151.261863
EGP 57.275484
ERN 17.39201
ETB 158.384528
FJD 2.619759
FKP 0.863596
GBP 0.864307
GEL 3.142133
GGP 0.863596
GHS 12.058021
GIP 0.863596
GMD 82.904661
GNF 10036.348913
GTQ 8.897308
GYD 242.502319
HKD 9.100143
HNL 30.552505
HRK 7.534107
HTG 152.245048
HUF 399.007427
IDR 18944.942693
ILS 3.898332
IMP 0.863596
INR 99.7928
IQD 1518.902216
IRR 48828.129575
ISK 141.849117
JEP 0.863596
JMD 185.892685
JOD 0.822089
JPY 172.280643
KES 150.146227
KGS 101.39499
KHR 4661.059301
KMF 493.3575
KPW 1043.484748
KRW 1613.932215
KWD 0.354403
KYD 0.966302
KZT 619.283997
LAK 25003.913024
LBP 103830.300155
LKR 349.45703
LRD 233.053148
LSL 20.708578
LTL 3.423605
LVL 0.70135
LYD 6.284156
MAD 10.522744
MDL 19.712361
MGA 5136.44076
MKD 61.610605
MMK 2433.693033
MNT 4158.159331
MOP 9.374821
MRU 46.146637
MUR 53.022474
MVR 17.855726
MWK 2013.346003
MXN 21.776306
MYR 4.923683
MZN 74.159589
NAD 20.708225
NGN 1774.900675
NIO 42.610265
NOK 11.939502
NPR 159.654134
NZD 1.955198
OMR 0.445822
PAB 1.159562
PEN 4.127121
PGK 4.803095
PHP 66.347013
PKR 330.448342
PLN 4.25671
PYG 8975.372016
QAR 4.221154
RON 5.074522
RSD 117.136333
RUB 90.490451
RWF 1665.574835
SAR 4.349046
SBD 9.622242
SCR 16.424482
SDG 696.239219
SEK 11.30752
SGD 1.491423
SHP 0.911159
SLE 26.493944
SLL 24313.454977
SOS 662.632938
SRD 42.763451
STD 23998.632997
SVC 10.146334
SYP 15075.217137
SZL 20.708562
THB 37.685957
TJS 11.085449
TMT 4.06973
TND 3.369702
TOP 2.715588
TRY 46.795985
TTD 7.871533
TWD 34.119063
TZS 3026.209234
UAH 48.545273
UGX 4154.41227
USD 1.159467
UYU 46.908529
UZS 14739.727408
VES 135.617096
VND 30331.665633
VUV 138.713856
WST 3.200285
XAF 656.501887
XAG 0.030394
XAU 0.000347
XCD 3.133519
XDR 0.813703
XOF 655.736833
XPF 119.331742
YER 279.837469
ZAR 20.69339
ZMK 10436.59814
ZMW 27.104496
ZWL 373.348011
  • EUR/USD

    0.0018

    1.162

    +0.15%

  • MDAX

    293.5900

    31014.83

    +0.95%

  • DAX

    361.5500

    24370.93

    +1.48%

  • TecDAX

    66.1300

    3957.83

    +1.67%

  • SDAX

    268.6200

    18140.91

    +1.48%

  • Euro STOXX 50

    79.0800

    5377.15

    +1.47%

  • Goldpreis

    0.9000

    3346.2

    +0.03%

Frankfurter Landgericht verpflichtet Twitter zur Löschung ehrverletzender Tweets
Frankfurter Landgericht verpflichtet Twitter zur Löschung ehrverletzender Tweets / Foto: JOEL SAGET - AFP

Frankfurter Landgericht verpflichtet Twitter zur Löschung ehrverletzender Tweets

Der Kurzbotschaftendienst Twitter muss einem Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main zufolge ehrverletzende oder falsche Äußerungen über einen Menschen selbstständig und umfassend entfernen. Diese Lösch- und Unterlassungspflicht erstrecke sich dabei auf alle wortgleichen und sinngemäßen Wiederholungen per Tweet, entschied das hessische Gericht in einer am Mittwoch veröffentlichten Urteil in einem Eilverfahren, das der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume angestrengt hatte. Dieses ist aber noch nicht rechtskräftig.

Textgröße:

Blume war vor Gericht gezogen, weil er auf Twitter zum Ziel von Beschimpfungen und verleumderischen Vorwürfen geworden war. Laut Urteil haben Betroffene im Fall einer Persönlichkeitsrechtsverletzung einen Unterlassungsanspruch, demzufolge Twitter die Verbreitung der entsprechenden Veröffentlichungen stoppen und diese löschen muss.

Dieser Anspruch erstreckt sich demnach auch auf alle erneuten Veröffentlichungen in anderen Tweets, die die rechtswidrigen Behauptungen wortgleich oder trotz "gewisser Abweichungen" mit einem "identischen Äußerungskern" wiederholen, befand das Gericht.

Die Pflicht zur Prüfung entsprechender neu veröffentlichter Tweets ergebe sich aus dem gesetzlichen Unterlassungsansprüchen der Betroffenen und sei von dem Unternehmen daher zu verlangen, stellte die zuständige Pressekammer klar. Twitter sei zuzumuten, "selbst festzustellen, ob in einer Abwandlung das Charakteristische der konkreten Verletzungsform zum Ausdruck kommt und damit kerngleich ist", hieß es in deren Entscheidung. (Az 2-03 O 325/22)

Nach Angaben der digitalen Menschenrechtsorganisation HateAid, die Blume bei seiner juristischen Auseinandersetzung mit Twitter unterstützt, zielt sie mit dem Verfahren auf "die mangelhafte Content-Moderation" des Unternehmens ab. Twitter habe die massiv diffamierenden und falschen Behauptungen über Blume trotz dessen mehrmaliger Meldungen über die gesetzlich vorgegebenen Verfahrenswege in Deutschland über Monate hinweg fast immer online gelassen.

Blume selbst sprach am Mittwoch von einem "juristischen Erfolg". Er widme diesen dem US-Coronaberater Anthony Fauci, erklärte er in einer gemeinsam mit HateAid herausgegebenen Erklärung. Fauci war vor wenigen Tagen von dem neuen Twitter-Eigentümer Elon Musk öffentlich scharf angegangen worden. Dieser hatte eine Anklage gegen Fauci gefordert, was Empörung auslöste.

US-Milliardär Musk hatte Twitter im Oktober für 44 Milliarden US-Dollar gekauft und einen chaotisch verlaufenden radikalen Umbau des weltweit genutzten Kurzbotschaftendiensts begonnen. Unter anderem entließ er die komplette Chefetage und rund die Hälfte der 7500 Angestellten. Mit Sorge wird außerdem beobachtet, ob Musk den Kampf gegen die Verbreitung von Hassbotschaften und Falschnachrichten bei Twitter einschränken könnte.

Nach Angaben des Frankfurter Gerichts geht es in dem Fall um Kommentare aus dem September diesen Jahres, in denen Blume unter anderem "eine Nähe zur Pädophilie" unterstellt oder dieser als "Teil eines antisemitischen Packs" bezeichnet wurde. Alle diese "ehrenrührigen Behauptungen" seien "unwahr", urteilte die Richterinnen und Richter zugleich.

Ihre Entscheidung ist aber noch nicht rechtskräftig. Eine Berufung am Oberlandesgericht ist möglich.

Dieselbe Kammer des Frankfurter Landgerichts hatte die Facebook-Mutter Meta im April zu einem konsequenteren Kampf gegen Falschnachrichten verpflichtet. Sie verurteilte das Unternehmen in einem Rechtsstreit um die Verbreitung eines falschen Zitats der Grünen-Politikerin Renate Künast dazu, dieses eigenständig in allen Varianten zu entfernen. Ein erneuter Hinweis der Geschädigten auf etwaige neuerliche Veröffentlichen sei nicht erforderlich.

L.Bartos--TPP