The Prague Post - UN-Sicherheitsrat berät über Israels Gaza-Pläne - Netanjahu auch innenpolitisch unter Druck

EUR -
AED 4.322829
AFN 78.133877
ALL 96.351321
AMD 449.020923
ANG 2.107446
AOA 1079.38217
ARS 1708.507215
AUD 1.754261
AWG 2.119037
AZN 2.005708
BAM 1.95239
BBD 2.371059
BDT 143.858762
BGN 1.954427
BHD 0.444187
BIF 3481.519792
BMD 1.177079
BND 1.51146
BOB 8.152727
BRL 6.525968
BSD 1.177244
BTN 105.768284
BWP 15.474909
BYN 3.436199
BYR 23070.754691
BZD 2.367655
CAD 1.609003
CDF 2589.574932
CHF 0.929544
CLF 0.027204
CLP 1067.199432
CNY 8.273107
CNH 8.245294
COP 4351.66225
CRC 587.97315
CUC 1.177079
CUP 31.192602
CVE 110.072766
CZK 24.228888
DJF 209.191
DKK 7.469793
DOP 73.791129
DZD 152.691185
EGP 55.996065
ERN 17.65619
ETB 183.159348
FJD 2.671033
FKP 0.871425
GBP 0.872243
GEL 3.160505
GGP 0.871425
GHS 13.097071
GIP 0.871425
GMD 87.696942
GNF 10289.030994
GTQ 9.019249
GYD 246.288829
HKD 9.147378
HNL 31.030807
HRK 7.535709
HTG 154.140805
HUF 386.624698
IDR 19732.440028
ILS 3.757979
IMP 0.871425
INR 105.856514
IQD 1542.206654
IRR 49584.466809
ISK 148.006408
JEP 0.871425
JMD 187.782053
JOD 0.834596
JPY 184.255335
KES 151.784831
KGS 102.906206
KHR 4718.739039
KMF 492.019568
KPW 1059.371387
KRW 1698.419974
KWD 0.361552
KYD 0.981082
KZT 605.053321
LAK 25477.39745
LBP 105420.6431
LKR 364.423562
LRD 208.365221
LSL 19.592683
LTL 3.47561
LVL 0.712004
LYD 6.370874
MAD 10.740742
MDL 19.748427
MGA 5383.575129
MKD 61.541371
MMK 2471.973628
MNT 4187.830092
MOP 9.429692
MRU 46.617586
MUR 54.134323
MVR 18.186321
MWK 2041.326308
MXN 21.076669
MYR 4.76541
MZN 75.227583
NAD 19.592683
NGN 1705.29411
NIO 43.324337
NOK 11.792228
NPR 169.229454
NZD 2.019198
OMR 0.4528
PAB 1.177239
PEN 3.961382
PGK 5.084121
PHP 69.164597
PKR 329.771978
PLN 4.215539
PYG 7978.066916
QAR 4.291006
RON 5.086871
RSD 117.357022
RUB 93.035146
RWF 1714.598302
SAR 4.414876
SBD 9.597188
SCR 17.026229
SDG 708.017538
SEK 10.788368
SGD 1.511741
SHP 0.883114
SLE 28.33823
SLL 24682.769134
SOS 671.624207
SRD 45.123929
STD 24363.16543
STN 24.457287
SVC 10.30101
SYP 13016.600497
SZL 19.576811
THB 36.533055
TJS 10.81876
TMT 4.131548
TND 3.424919
TOP 2.834125
TRY 50.520602
TTD 8.007981
TWD 36.989016
TZS 2907.386317
UAH 49.663267
UGX 4249.578436
USD 1.177079
UYU 46.009648
UZS 14188.221356
VES 339.10341
VND 30946.592427
VUV 142.040627
WST 3.282417
XAF 654.810642
XAG 0.01541
XAU 0.000261
XCD 3.181116
XCG 2.121695
XDR 0.815619
XOF 654.813418
XPF 119.331742
YER 280.674991
ZAR 19.646637
ZMK 10595.130603
ZMW 26.575475
ZWL 379.019061
  • Goldpreis

    54.3000

    4557.1

    +1.19%

  • EUR/USD

    -0.0008

    1.1779

    -0.07%

  • DAX

    56.0900

    24340.06

    +0.23%

  • MDAX

    -134.5100

    30302.78

    -0.44%

  • Euro STOXX 50

    2.5500

    5746.24

    +0.04%

  • TecDAX

    -6.1400

    3586.84

    -0.17%

  • SDAX

    -11.6700

    16806.75

    -0.07%

UN-Sicherheitsrat berät über Israels Gaza-Pläne - Netanjahu auch innenpolitisch unter Druck
UN-Sicherheitsrat berät über Israels Gaza-Pläne - Netanjahu auch innenpolitisch unter Druck / Foto: Jack GUEZ - AFP

UN-Sicherheitsrat berät über Israels Gaza-Pläne - Netanjahu auch innenpolitisch unter Druck

Vor einer für Sonntag angesetzten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur geplanten Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen ist Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auch innenpolitisch verstärkt unter Druck geraten. Während seine ultrarechten Koalitionspartner ihm vorwarfen, nur "halbherzig" gegen die Hamas vorzugehen, gingen zehntausende Menschen gegen die Regierungspläne auf die Straße. Sie forderten Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der in dem Palästinensergebiet festgehaltenen Geiseln.

Textgröße:

Netanjahus Büro kündigte am Sonntag kurzfristig eine Pressekonferenz des Ministerpräsidenten für denselben Tag an. Die Begegnung mit Vertretern der internationalen Medien soll um 15.30 Uhr MESZ stattfinden und damit eine halbe Stunde vor dem geplanten Beginn der Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.

Es wird Netanjahus erster Auftritt vor den Medien sein, seit das israelische Sicherheitskabinett in der Nacht zum Freitag einen Plan gebilligt hatte, der die Einnahme der Stadt Gaza durch die israelische Armee vorsieht. Erklärtes Ziel ist der militärische Sieg über die radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas.

Die geplante Einnahme der Stadt Gaza - der größten Stadt des Palästinensergebiets - sorgt in Israel und international für scharfe Kritik. Nicht nur wird befürchtet, dass sich die bereits katastrophale Lage der Palästinenser im Gazastreifen weiter verschlimmert. Die Angehörigen der von der Hamas und ihren Verbündeten festgehaltenen Geiseln befürchten, dass die Geiseln nun getötet werden könnten.

Die Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Sonntag war von mehreren der 15 Mitgliedstaaten des mächtigsten UN-Gremiums beantragt worden. UN-Generalsekretär António Guterres hatte sich "zutiefst alarmiert" über die israelischen Pläne gezeigt. Auch Deutschland und viele weitere Staaten kritisierten die Entscheidung. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gab als Reaktion in einem Richtungswechsel der deutschen Nahost-Politik einen teilweisen Stopp der Rüstungsexporte nach Israel bekannt.

Israel kontrolliert derzeit nach eigenen Angaben rund 75 Prozent des Küstengebiets, in dem etwa zwei Millionen Palästinenser leben. Anfang der Woche hatten israelische Medien noch über eine komplette Einnahme des Gazastreifens spekuliert. Der am Freitag gebilligte Plan geht vorerst jedoch nicht so weit, Netanjahu unterstrich nach der Kabinettsitzung in Onlinediensten: "Wir werden Gaza nicht besetzen – wir werden Gaza von der Hamas befreien."

Finanzminister Bezalel Smotrich warf Netanjahu und dem Sicherheitskabinett nun vor, sich "der Schwäche gebeugt" zu haben. Das Ziel des beschlossenen Plans sei "nicht ein entscheidender Sieg, sondern vielmehr, begrenzten Druck auf die Hamas auszuüben, um ein teilweises Geisel-Abkommen zu erreichen", sagte der rechtsextreme Politiker in einem am Samstagabend veröffentlichten Video. Dem fügte er hinzu: "Ich will ganz Gaza, Umsiedlung und Kolonisierung."

Netanjahus rechtsextreme Koalitionspartner, auf deren Stimmen der Likud-Politiker zum Zusammenhalt seiner rechtsreligiösen Koalition angewiesen ist, wollen den Krieg im Gazastreifen weiterführen, weil sie dessen erneute Besetzung durch Israel anstreben. Die verzweifelten Geisel-Familien dringen hingegen auf ein Waffenruhe-Abkommen mit der Hamas, damit ihre Angehörigen endlich nach Hause kommen.

Bei einer Großkundgebung in Tel Aviv hielten Demonstranten am Samstagabend Plakate mit Fotos der Geiseln in die Höhe, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Das Forum der Geisel-Familien, das zu den Protesten aufgerufen hatte, sprach von rund 100.000 Teilnehmern. Auch in Jerusalem und weiteren israelischen Städten gingen Menschen auf die Straße.

Der Protestteilnehmer Schachar Mor Sahiro, dessen 79-jähriger Onkel Avraham Munder am 7. Oktober 2023 von der Hamas aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt und 2024 im Gazastreifen ermordet wurde, sagte der AFP an die Adresse Netanjahus gerichtet: "Wenn Sie in bestimmte Teile des Gazastreifens einmarschieren und die Geiseln ermordet werden, dann werden wir Sie auf Plätzen, bei Wahlkämpfen, immer und überall verfolgen."

Heftige Kritik an den Plänen kam auch von der Palästinensischen Autonomiebehörde. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa bezeichnete Palästinenserpräsident Mahmud Abbas den Plan als "neues Verbrechen". Er betonte "die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um ihn sofort zu stoppen".

Für viele westliche Regierungen sind Abbas und die Autonomiebehörde wichtige Ansprechpartner. Sie stehen in einem rivalisierenden Verhältnis zur im Gazastreifen ansässigen Hamas, die mit ihrem beispiellosen Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg in dem Palästinensergebiet ausgelöst hatte.

Zuletzt hatte die Hamas drei Propagandavideos ausgehungerter Geiseln verbreitet, die sie unter unmenschlichen Bedingungen in ihren Tunneln im Gazastreifen gefangen halten. Rund 22 Monate nach ihrem Überfall auf Israel halten die Hamas und ihre Verbündeten noch immer 49 Geiseln in ihrer Gewalt. 27 davon sind jedoch nach Einschätzung der israelischen Armee tot. Monatelange Verhandlungen unter Vermittlung von Ägypten, Katar und den USA blieben ohne Ergebnis.

Seit dem Hamas-Angriff, bei dem nach israelischen Angaben 1219 Menschen getötet worden waren, geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Oktober 2023 mehr als 61.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Am Samstag erklärte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen, bei israelischen Angriffen seien an diesem Tag mindestens 37 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien 30 Zivilisten, die auf Hilfsgüter gewartet hätten. Aufgrund der massiven Einschränkungen für Medien in dem Palästinensergebiet lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee äußerte sich am Samstag zunächst nicht dazu.

B.Svoboda--TPP