The Prague Post - Inmitten schwerer Wirtschaftskrise: Bolivien hat neuen Präsidenten gewählt

EUR -
AED 4.299094
AFN 79.898245
ALL 97.292217
AMD 447.402167
ANG 2.095151
AOA 1073.456527
ARS 1517.757488
AUD 1.789388
AWG 2.107989
AZN 2.00325
BAM 1.956247
BBD 2.360039
BDT 142.012429
BGN 1.956247
BHD 0.440701
BIF 3485.695978
BMD 1.170617
BND 1.498642
BOB 8.076844
BRL 6.322385
BSD 1.168867
BTN 102.225344
BWP 15.642572
BYN 3.89939
BYR 22944.099412
BZD 2.347836
CAD 1.616096
CDF 3388.937712
CHF 0.944212
CLF 0.028769
CLP 1128.587719
CNY 8.407488
CNH 8.41545
COP 4737.381807
CRC 590.634875
CUC 1.170617
CUP 31.021359
CVE 110.290185
CZK 24.471049
DJF 208.147532
DKK 7.464734
DOP 71.946429
DZD 151.673636
EGP 56.499902
ERN 17.55926
ETB 164.622492
FJD 2.640797
FKP 0.86366
GBP 0.863319
GEL 3.148783
GGP 0.86366
GHS 12.681896
GIP 0.86366
GMD 84.872607
GNF 10134.314227
GTQ 8.965047
GYD 244.445821
HKD 9.160958
HNL 30.596987
HRK 7.535219
HTG 152.944926
HUF 395.437358
IDR 18967.512386
ILS 3.953251
IMP 0.86366
INR 102.444819
IQD 1531.149646
IRR 49297.619987
ISK 143.25966
JEP 0.86366
JMD 187.03271
JOD 0.82996
JPY 172.098324
KES 151.014485
KGS 102.287137
KHR 4682.069176
KMF 492.241866
KPW 1053.555587
KRW 1625.952088
KWD 0.357588
KYD 0.974022
KZT 633.154584
LAK 25298.777116
LBP 104670.902179
LKR 351.82034
LRD 234.353516
LSL 20.554994
LTL 3.456529
LVL 0.708094
LYD 6.321444
MAD 10.529905
MDL 19.490451
MGA 5200.187492
MKD 61.549055
MMK 2457.755382
MNT 4210.467608
MOP 9.419551
MRU 46.754677
MUR 53.42671
MVR 18.039374
MWK 2026.762822
MXN 21.940939
MYR 4.931826
MZN 74.784626
NAD 20.554994
NGN 1794.228816
NIO 43.009822
NOK 11.940109
NPR 163.56035
NZD 1.976743
OMR 0.449773
PAB 1.168867
PEN 4.166351
PGK 4.863111
PHP 66.201951
PKR 331.621528
PLN 4.265974
PYG 8559.954713
QAR 4.261473
RON 5.063852
RSD 117.206765
RUB 93.32131
RWF 1692.486489
SAR 4.392739
SBD 9.626891
SCR 17.500196
SDG 702.954691
SEK 11.185565
SGD 1.495114
SHP 0.919921
SLE 27.273205
SLL 24547.257451
SOS 667.952531
SRD 43.968564
STD 24229.414994
STN 24.505596
SVC 10.227335
SYP 15220.157579
SZL 20.548692
THB 37.98641
TJS 10.899589
TMT 4.108867
TND 3.41608
TOP 2.741699
TRY 47.846671
TTD 7.930811
TWD 35.156565
TZS 3053.597306
UAH 48.242316
UGX 4160.950176
USD 1.170617
UYU 46.760678
UZS 14706.358278
VES 158.583937
VND 30752.116916
VUV 139.471391
WST 3.23825
XAF 656.106826
XAG 0.030796
XAU 0.000351
XCD 3.163652
XCG 2.106581
XDR 0.815986
XOF 656.106826
XPF 119.331742
YER 281.270033
ZAR 20.597304
ZMK 10536.993858
ZMW 27.088186
ZWL 376.938298
  • Goldpreis

    -4.4000

    3378.2

    -0.13%

  • Euro STOXX 50

    13.9100

    5448.61

    +0.26%

  • TecDAX

    -5.4600

    3766.08

    -0.14%

  • DAX

    -18.2000

    24359.3

    -0.07%

  • SDAX

    -175.2600

    17022.94

    -1.03%

  • MDAX

    -167.1100

    30951.69

    -0.54%

  • EUR/USD

    0.0061

    1.1715

    +0.52%

Inmitten schwerer Wirtschaftskrise: Bolivien hat neuen Präsidenten gewählt
Inmitten schwerer Wirtschaftskrise: Bolivien hat neuen Präsidenten gewählt / Foto: AIZAR RALDES - AFP

Inmitten schwerer Wirtschaftskrise: Bolivien hat neuen Präsidenten gewählt

Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise hat Bolivien einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament gewählt. Allgemein wurde erwartet, dass die linksgerichtete MAS-Partei von Präsident Luis Arce und seines Vorgängers Evo Morales nach 20 Jahren an der Macht bei dem Urnengang am Sonntag abgestraft würde. Arce trat selbst nicht mehr an, Favoriten für das höchste Staatsamt waren die rechtsgerichteten Kandidaten Samuel Doria Medina und Jorge "Tuto" Quiroga.

Textgröße:

Zu der Wahl waren knapp acht Millionen Bürgerinnen und Bürger in dem Andenstaat aufgerufen, dabei galt eine Wahlpflicht. Die Wahllokale sollten um 16.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ) schließen. Die Wähler hatten zwischen acht Präsidentschaftskandidaten zu entscheiden und die 166 Mitglieder beider Parlamentskammern zu bestimmen.

Die Umfragen vor der Wahl hatten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem 66-jährigen Unternehmer Doria Medina und dem 65-jährigen Ex-Präsidenten Quiroga hingedeutet. Beide kamen in den Erhebungen auf jeweils etwa 20 Prozent.

Die anderen sechs Kandidaten lagen weit abgeschlagen dahinter, darunter auch der Kandidat der Regierungspartei MAS (Movimiento al Socialismo, Bewegung hin zum Sozialismus), Eduardo del Castillo. Sollte keiner der Kandidaten im ersten Durchgang die absolute Mehrheit erreichen, ist für den 19. Oktober eine Stichwahl angesetzt.

Bolivien befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei fast 25 Prozent, und es herrscht ein Mangel an Treibstoff und ausländischen Devisen. Die Rezepte der Präsidentschaftsfavoriten Doria Medina und Quiroga gegen die Krise ähneln sich in weiten Teilen. Beide streben eine Abkehr vom staatsgelenkten Wirtschaftsmodell des südamerikanischen Landes an.

Beide Rechts-Kandidaten wollen die staatlichen Ausgaben kürzen, Unternehmen reprivatisieren und das Land für ausländische Investitionen öffnen. Zudem wollen sie die Beziehungen zu den USA, die sich seit der Amtszeit des selbsternannten Anti-Kapitalisten und Anti-Imperialisten Morales (2006-2019) verschlechtert hatten, wieder verbessern.

Doria Medina sagte am Sonntag nach seiner Stimmabgabe in der Verwaltungshauptstadt La Paz: "Heute ist ein sehr wichtiger Tag für die Bolivianer, denn durch die Wahl können wir friedlich und demokratisch aus dieser Wirtschaftskrise herauskommen."

Der millionenschwere Unternehmer gilt als relativ moderat. Er hat angekündigt, die Programme gegen die Armut nicht zusammenstreichen. Doria Medina wurde durch das Geschäft mit Zement reich, baute den höchsten Wolkenkratzer des Landes und erwarb den bolivianischen Zweig der Fastfood-Kette Burger King.

Der für scharfe Rhetorik bekannte Quiroga hatte wenige Tage vor der Wahl auf einer Kundgebung angekündigt: "Wir werden alles, absolut alles, nach 20 verlorenen Jahren verändern." Quiroga wurde als Ingenieur in den USA ausgebildet, war Vizepräsident unter dem früheren Diktator Hugo Banzer und für kurze Zeit Staatschef, nachdem Banzer wegen einer Krebserkrankung im Jahr 2001 zurückgetreten war.

In der bolivianischen Bevölkerung ist der Wunsch nach einem grundlegenden politischen Wandel weitverbreitet. "Wir erleben eine enorme Krise, und wir brauchen eine Veränderung", sagte etwa die 62-jährige Alicia Vacaflor, eine Importeurin von Industriemaschinerie, nach ihrer Stimmabgabe in einer Schule in La Paz.

Politikexperten vergleichen die Situation in Bolivien mit der im Nachbarland Argentinien, wo die Wähler 2023 inmitten einer schweren Wirtschaftskrise die langjährige Regierung der linksgerichteten Peronisten beendet hatten. Zum Präsidenten gewählt wurde dort damals der ultrarechte und radikal marktliberale Javier Milei.

Unter Morales - dem ersten indigenen Präsidenten in der Geschichte des Landes - hatte Bolivien zwar mehr als ein Jahrzehnt lang ein starkes Wirtschaftswachstum erlebt. Der Linkspolitiker verstaatlichte den Gassektor und investierte die Einnahmen in Sozialprogramme, wodurch die extreme Armut im Land halbiert werden konnte. Zu geringe Investitionen im Gassektor führten schließlich jedoch dazu, dass die Einnahmen einbrachen.

Morales erneuerte am Sonntag seine Kritik, dass es den Wahlen an "Legitimität" mangele. Ihm hatte das Verfassungsgericht die erneute Präsidentschaftskandidatur verboten. Er hatte deshalb seine Anhänger aufgefordert, aus Protest ungültige Stimmzettel abzugeben.

Morales hat sich einer kleinen Ortschaft des Departamento Cochabamba verschanzt, wo er sich von Anhängern gegen einen Zugriff der Justiz abschirmen lässt. Gegen den Ex-Präsidenten liegt ein Haftbefehl vor. Er wird beschuldigt, eine Beziehung zu einer Minderjährigen gehabt zu haben.

Morales genoss während seiner Amtszeit lange große Popularität - bis er versuchte, die Verfassung zu umgehen und 2019 eine vierte Amtszeit anzustreben. Er gewann zwar damals die Wahl, trat aber nach heftigen Protesten zurück und floh vorübergehend aus dem Land. Nach dem Sieg seiner Partei und dem Amtsantritt seines ehemaligen Finanzministers Arce als Präsident im Jahr 2020 kehrte Morales nach Bolivien zurück.

T.Kolar--TPP