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-10.2000
Trotz des Streits mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) haben die 14 Frauen-Bundesligisten am Mittwoch in Frankfurt/Main ihren Ligaverband aus der Taufe gehoben. Zur ersten Präsidentin des "Frauen-Bundesliga FBL e.V." wurde Katharina Kiel von Eintracht Frankfurt gewählt. Veronica Saß (Bayern München) und Florian Zeutschler (SGS Essen) fungieren als Vize.
Die Gründung stand unter dem Eindruck der Auseinandersetzung mit dem DFB. Eigentlich sollte sich die "Frauen-DFL" am DFB-Campus konstituieren, doch aus der angestrebten Geschlossenheit beim Aufbruch in die Professionalisierung wurde nichts. Stattdessen tobt ein Machtkampf. Die Vereine sind sauer auf den Verband und starteten im Frankfurter Stadion alleine.
Die Klubs werfen dem DFB vor, dass er sich trotz einer angeblichen Einigung nicht an Verabredungen gehalten habe. Dabei geht es um das Herzstück der Kooperation. Nach der Gründung des Ligaverbands wollten eben jener und der DFB ein Joint Venture ins Leben rufen. Beide sollten jeweils 50 Prozent Anteile an der Organisation zum Zweck der Professionalisierung halten. Doch ein Streit um Entscheidungshoheiten innerhalb des Joint Venture machte diese Pläne vorerst zunichte.
Während die Klubs das Sagen haben wollten, hat der DFB angeblich mehr Mitsprache gefordert. Der DFB wollte 100 Millionen Euro investieren und das Geld schrittweise innerhalb von acht Jahren in die Liga pumpen. Auf die Klubs kommen insgesamt Ausgaben von 300 bis 900 Millionen zu, um die Eliteklasse entscheidend voranzubringen.
Einigkeit herrscht immerhin an der Notwendigkeit der Investitionen. Die Professionalisierung, die Vermarktung und die Entwicklung der Bundesliga ist mit Blick auf die internationale Konkurrenzfähigkeit von entscheidender Natur. Inhaltliche Themen sind ein Mindestgrundgehalt für die Spielerinnen sowie Anforderungen an Personal und Infrastruktur, wie zum Beispiel Trainingsbedingungen und Stadien.
K.Pokorny--TPP