The Prague Post - Einigung in Baku auf höhere Klimafinanzierung - Massive Kritik an Beschlüssen

EUR -
AED 4.279946
AFN 80.998327
ALL 97.650933
AMD 446.664949
ANG 2.085824
AOA 1068.677608
ARS 1506.54631
AUD 1.797731
AWG 2.098314
AZN 1.92363
BAM 1.95063
BBD 2.352265
BDT 141.544828
BGN 1.955578
BHD 0.439344
BIF 3449.601861
BMD 1.165406
BND 1.493921
BOB 8.067547
BRL 6.336549
BSD 1.164997
BTN 101.720077
BWP 15.619995
BYN 3.898716
BYR 22841.958268
BZD 2.340067
CAD 1.609495
CDF 3373.850416
CHF 0.940891
CLF 0.028643
CLP 1123.637654
CNY 8.373323
CNH 8.374625
COP 4679.105227
CRC 588.731959
CUC 1.165406
CUP 30.88326
CVE 110.422505
CZK 24.457253
DJF 207.116579
DKK 7.464094
DOP 72.109519
DZD 151.330232
EGP 56.408097
ERN 17.481091
ETB 164.497363
FJD 2.633176
FKP 0.86206
GBP 0.863245
GEL 3.134888
GGP 0.86206
GHS 12.411827
GIP 0.86206
GMD 83.909296
GNF 10112.818029
GTQ 8.935317
GYD 243.725628
HKD 9.084678
HNL 30.639928
HRK 7.532367
HTG 152.434004
HUF 394.949166
IDR 18921.357558
ILS 3.937348
IMP 0.86206
INR 101.637976
IQD 1526.681905
IRR 49078.165115
ISK 143.391731
JEP 0.86206
JMD 186.583051
JOD 0.826286
JPY 172.131051
KES 150.512083
KGS 101.83178
KHR 4667.451375
KMF 490.055866
KPW 1048.841915
KRW 1620.22961
KWD 0.356253
KYD 0.970794
KZT 627.847778
LAK 25175.686104
LBP 104365.024474
LKR 350.745817
LRD 234.839904
LSL 20.498917
LTL 3.441141
LVL 0.704943
LYD 6.310641
MAD 10.499723
MDL 19.419777
MGA 5174.402695
MKD 61.503654
MMK 2445.643491
MNT 4192.039404
MOP 9.380991
MRU 46.557411
MUR 53.235436
MVR 17.959007
MWK 2021.979702
MXN 21.918374
MYR 4.925039
MZN 74.527795
NAD 20.499471
NGN 1786.439196
NIO 42.840473
NOK 11.90816
NPR 162.753218
NZD 1.969157
OMR 0.448113
PAB 1.164997
PEN 4.148282
PGK 4.824469
PHP 66.532449
PKR 328.644581
PLN 4.244694
PYG 8531.314128
QAR 4.242952
RON 5.059259
RSD 117.141966
RUB 93.814808
RWF 1684.011719
SAR 4.373234
SBD 9.584035
SCR 17.181804
SDG 699.823216
SEK 11.154445
SGD 1.496492
SHP 0.915826
SLE 27.155275
SLL 24437.979466
SOS 666.022189
SRD 43.959039
STD 24121.55196
STN 24.823149
SVC 10.193849
SYP 15152.171089
SZL 20.499796
THB 37.871622
TJS 10.816659
TMT 4.090575
TND 3.361322
TOP 2.729495
TRY 47.672926
TTD 7.896004
TWD 35.07059
TZS 3030.055443
UAH 48.041545
UGX 4145.013438
USD 1.165406
UYU 46.685656
UZS 14593.79342
VES 157.877963
VND 30649.01329
VUV 139.138791
WST 3.121386
XAF 654.217351
XAG 0.030762
XAU 0.000349
XCD 3.149568
XCG 2.099608
XDR 0.812434
XOF 653.793367
XPF 119.331742
YER 280.017943
ZAR 20.573688
ZMK 10490.058313
ZMW 27.121879
ZWL 375.260267
  • Euro STOXX 50

    42.0700

    5476.71

    +0.77%

  • SDAX

    131.0400

    17162.51

    +0.76%

  • MDAX

    14.0100

    31007.04

    +0.05%

  • Goldpreis

    5.4000

    3383.4

    +0.16%

  • DAX

    91.5700

    24406.34

    +0.38%

  • TecDAX

    2.6800

    3778.39

    +0.07%

  • EUR/USD

    0.0018

    1.1684

    +0.15%

Einigung in Baku auf höhere Klimafinanzierung - Massive Kritik an Beschlüssen

Einigung in Baku auf höhere Klimafinanzierung - Massive Kritik an Beschlüssen

Die UN-Klimakonferenz in Baku ist mit einem viel kritisierten Minimalkompromiss zu Ende gegangen. Der in der Nacht zum Sonntag beschlossene neue Finanzrahmen für die Klimafinanzierung in ärmeren Ländern sieht vor, dass der jährliche Beitrag vor allem der Industriestaaten bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden Dollar erhöht wird. Entwicklungsländer kritisierten dies allerdings als völlig unzureichend. Für Enttäuschung sorgte zudem das Fehlen neuer Beschlüsse zur Abkehr von fossilen Energieträgern.

Textgröße:

Die zweiwöchige Weltklimakonferenz endete Sonntagfrüh nach nächtelangen Verhandlungen mit anderthalbtägiger Verspätung. Der Beschluss zur Finanzierung von Klimaschutz und der Anpassung an Klimafolgen blieb weit hinter den Forderungen von Entwicklungsländern zurück, bedeutet aber eine Verdreifachung der aktuellen Verpflichtung von jährlich 100 Milliarden Dollar. Die Entwicklungsländer hatten während der Konferenz 1,3 Billionen Dollar jährlich bis 2035 gefordert, mindestens aber bis 2030 eine Erhöhung der Beiträge der Industriestaaten auf 500 Milliarden Dollar.

Die Summe von 1,3 Billionen Dollar wird nun in dem Beschluss als vage Zielgröße genannt. Um Möglichkeiten auszuloten, die Summe aufzubringen, wurde ein Prozess namens "Baku to Belem roadmap" beschlossen. Im brasilianischen Belém findet kommendes Jahr die nächste Weltklimakonferenz statt.

Industriestaaten hatten eine Einbeziehung auch wirtschaftlich starker Schwellenländer wie China gefordert. Entwicklungsländer, zu denen China formal immer noch zählt, werden in dem Beschlusstext nun allerdings lediglich "ermutigt", "auf freiwilliger Basis" Beiträge zu leisten.

Wiederholt gab es während der COP29 heftige Kritik an der aserbaidschanischen Präsidentschaft der Konferenz. Frankreichs Umweltministerin sprach "von echter Desorganisation und Führungslosigkeit". Vertreter besonders verletzlicher Länder wie der kleinen Inselstaaten hatten zwischendurch aus Protest die Verhandlungen verlassen, weil sie sich übergangen fühlten.

Nach dem Abschluss erhob die indische Unterhändlerin Chandni Raina schwere Vorwürfe. Die genannte Summe sei "abgründig klein" und "dürftig", sagte sie. Auch Vertreter weiterer Entwicklungsländer kritisierten den Beschluss scharf. Die Gruppe afrikanischer Unterhändler nannte die Vereinbarungen "zu wenig und zu spät". "Wir sind extrem enttäuscht über den Mangel an Fortschritt bei den für Afrika wichtigen Themen", sagte Chef-Unterhändler Ali Mohamed.

UN-Klimasekretär Simon Stiell räumte ein, der Beschluss sei kein Grund "für Siegesfeiern". Die Teilnehmer reisten mit "einem Berg an Arbeit" ab, sagte er. Gleichwohl beginne mit dem Beschluss "eine neue Ära". Diese Formulierung wählte auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und versprach, die EU werde weiter führend bei der "Unterstützung der Verletzlichsten" sein.

Vom Einstieg in ein neues Kapitel der Klimafinanzierung sprach auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Der Kritik der Entwicklungsländer entgegnete sie, es gebe nun zumindest "einen Startpunkt". Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) erklärte, die Ergebnisse seien zwar "unzureichend, aber wir können damit weiterarbeiten".

Die vorgesehene Unterstützung "wird den wachsenden Bedarfen der einkommensschwachen Länder im Kampf gegen die Klimakrise nicht gerecht", kritisierte Jan Kowalzig von Oxfam. Auch wegen der ungenügenden Beschlüsse zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes befinde sich die Welt weiter "auf Katastrophenkurs". Sabine Minninger von Brot für die Welt erklärte, um ein Scheitern der Konferenz zu verhindern, hätten die verletzlichsten Staaten "ein Ergebnis mitgetragen, das ihren Bedürfnissen überhaupt nicht gerecht wird".

US-Präsident Joe Biden nannte das neue Klimafinanzierungsziel hingegen "ehrgeizig" und einen "bedeutenden Schritt". Vor dem Hintergrund des anstehenden Regierungswechsels in Washington, wo im Januar der Rechtspopulist Donald Trump übernimmt, der fossile Energien wieder ausbauen will, sagte Biden, die "Revolution der sauberen Energie" könne "niemand" rückgängig machen.

Eine Bekräftigung der wegweisenden Beschlüsse der Vorgängerkonferenz von Dubai für eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und eine Verdreifachung erneuerbarer Energien bis 2030 kam in Baku nicht zustande. Einem Beschlussentwurf zufolge hätte es lediglich einen diskreten Verweis auf diese Beschlüsse geben sollen.

Dagegen wandten sich jedoch die Delegationen Chiles, Kanadas und der Schweiz, um einen "Rückschritt" zu verhindern. Die Vorlage werde "der Realität der Klimakrise nicht gerecht", hieß es von Seiten der kleinen Inselstaaten. Der betreffende Beschlussentwurf wurde daraufhin auf das kommende Jahr vertagt.

Baerbock räumte ein, mit Blick auf die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze seien die Ergebnisse von Baku "nicht genug". Ursache dafür sei der "Widerstand von wenigen". Die Ministerin hatte zuvor bereits "Machtspiele" von Öl- und Gasstaaten kritisiert, die auch die Rückendeckung der aserbaidschanischen Präsidentschaft gehabt hätten. Habeck nannte Saudi-Arabien als Bremser.

"Es ist skandalös, dass es der Öl- und Gaslobby mit Hilfe einiger Öl-Staaten in Zusammenarbeit mit dem Gastgeberland gelungen ist, alle notwendigen Beschleunigungen zum Ausstieg von Kohle, Öl und Gas zu blockieren", erklärte Martin Kaiser von Greenpeace.

Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar Edenhofer, erklärte, die COP29 sei "kein Erfolg, sondern allenfalls die Vermeidung eines diplomatischen Desasters". Das Climate Action Network, dem zahlreiche Umwelt- und Entwicklungsorganisationen angehören, kritisierte die Klimakonferenz in Baku als "die schlimmste seit Jahren".

M.Soucek--TPP