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Im Wattenmeer der Nordsee leben immer mehr Kegelrobben. Wie das internationale Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven am Dienstag mitteilte, bestätigte sich der seit einigen Jahren anhaltende Trend bei der jüngsten Zählung. An den Küsten der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks lebten in der Saison 2024/2025 demnach 12.064 Robben, 3051 davon waren neugeborene Jungtiere.
In den vergangenen fünf Jahren wuchs der Gesamtbestandteil der Kegelrobben im Wattenmeer den Experten zufolge jährlich um rund zehn Prozent, die Zahl der neugeborenen Tiere erhöhte sich um durchschnittlich zwölf Prozent im Jahr. Die Zahlen belegten "ein stabiles Wachstum", erklärte das Wattenmeersekretariat.
Auf deutschem Gebiet lebte demnach etwas mehr als ein Fünftel des Bestands - 1564 Tiere im niedersächsischen Wattenmeer, 1060 auf der Insel Helgoland sowie 499 in Schleswig-Holstein. Mehr als 70 Prozent der Kegelrobben halten sich der aktuellen Zählung zufolge an der niederländischen Küste auf. Dort leben 8638 Tiere. Weitere 303 Robben wurden im nördlichen Nachbarland Dänemark gezählt.
Kegelrobben sind die größten freilebenden einheimischen Raubtiere. Sie sind größere Verwandte der ebenfalls an der Nordsee lebenden Seehunde, von denen im vergangenen Jahr knapp 24.000 Exemplare im Wattenmeer gezählt wurden. Sowohl die Zahl der Seehunde als auch die der Kegelrobben stieg in den vergangenen Jahrzehnten deutlich. Grund ist unter anderem die Schaffung von Schutzzonen.
Das Wattenmeer an der südlichen Nordseeküste gehört zum Unesco-Weltnaturerbe und wird von den drei Anrainerstaaten Deutschland, Niederlande und Dänemark gemeinsam geschützt. Auf deutschem Gebiet ist es als Nationalpark eingestuft.
Seit 1991 werden Seehunde im Bereich des Wattenmeers durch ein spezielles Abkommen geschützt, das unter anderem die Einrichtung von Schutzgebieten zur Jungtieraufzucht vorsieht. Die sehr ähnlich lebenden Kegelrobben werden von diesem zwar nicht erfasst, werden dem Wattenmeersekretariat zufolge aber inzwischen in die Maßnahmen zum Seehundbestandsmanagement mit eingezogen.
Die Kegelrobbenbestände in den unterschiedlichen Teilgebieten schwankten laut Zählung im Vorjahresvergleich. So gab es auf niederländischem Gebiet einen Zuwachs um etwa zehn Prozent. In Niedersachsen wurde ein Plus von fast 15 Prozent registriert, die Zahl der Robben auf Helgoland nahm um 37 Prozent ab. Dagegen stieg sie in Schleswig-Holstein gegenüber 2024 um rund 75 Prozent.
Kegelrobben ernähren sich hauptsächlich von Fischen. Zu ihrer bevorzugten Beute gehören unter anderem Heringe und Dorsche. Nach Angaben von Experten wandern sie umher und können bei der Jagd Strecken von bis zu 50 Kilometer zurücklegen. Dazwischen halten sie sich an Land auf, wo sie auch ihre Jungen zur Welt bringen. Sie werden bis zu zweieinhalb Meter lang und 350 Kilogramm schwer.
O.Holub--TPP