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Evangelische und katholische Organisationen haben die Bundesregierung zur Verabschiedung eines wirksamen Klimaschutzprogramms aufgefordert. In ihrem am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Appell betonen 62 kirchliche Akteure die Bedeutung verlässlicher politischer Rahmenbedingungen als wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Schöpfung. Sie fordern dabei ein Festhalten am europäischen Kompromiss zum Verbrenner-Ausstieg sowie eine konsequente Ausweitung des Emissionshandels.
Die kirchlichen Organisationen verlangen "ein starkes Klimaschutzprogramm mit neuen Maßnahmen wie einer schnelleren Abkehr von klimaschädlichem Öl und Gas". Es müsse deutlich höhere Investitionen in den Klimaschutz, insbesondere in den Bereichen Mobilität und Wohnen, enthalten, hieß es. "Wer heute mutig handelt, schützt Gottes Schöpfung, übernimmt Verantwortung für kommende Generationen und ebnet den Weg in ein gerechtes und zukunftsfähiges Land." Denn die Kosten für Klimaschäden lägen "um ein Vielfaches höher als heutige Investitionen".
"Die Klimakrise zeigt, wie dramatisch wir an die Grenzen des Verantwortbaren geraten sind", erklärte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Beauftragte für Schöpfungsverantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu dem Appell. "Als Christinnen und Christen stehen wir in der Pflicht, das uns geschenkte Leben zu schützen und kommenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen." Nötig seien dafür "ein starkes Klimaschutzprogramm, der konsequente Ausstieg aus fossilen Energien und eine sozial gerechte Ausweitung des Emissionshandels".
"Die Frage eines leistungsfähigen Klimaschutzes ist Friedens- und Gerechtigkeitsgrundlage und letztlich die Zukunftsfrage schlechthin für unseren gesamten Planeten", erklärte Christoph Neubrand, Generalvikar der Erzdiözese Freiburg. Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Staatengemeinschaft beim Klimaschutz beginne "nicht irgendwo, sondern in unserem Land".
M.Jelinek--TPP