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Die Künstliche Intelligenz (KI) durchdringt inzwischen viele Lebensbereiche und schlägt sich auch in der Sprache nieder: "KI-Ära" wurde daher zum Wort des Jahres 2025 gewählt, wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekanntgab. Die Künstliche Intelligenz sei "aus dem Elfenbeinturm der wissenschaftlichen Forschung herausgetreten" und habe "die Mitte der Gesellschaft erreicht", begründeten die Sprachexperten ihre Wahl.
Ob bei Recherchen im Internet, bei der Animation von Fotos oder bei der Erstellung von Texten - immer mehr Menschen nutzten heutzutage Werkzeuge KI. Bereits in den vergangenen Jahren habe das Thema die Wahl der Wörter des Jahres geprägt. So standen schon die Begriffe "KI-Boom" und "generative Wende" auf der Auswahlliste.
"Die Wende ist inzwischen vollzogen, der Boom hält unvermindert an", befand die GfdS nun. Die KI-Ära biete viele Chancen, sei aber ebenso "mit Risiken des Missbrauchs und eines Verlusts an eigenständigem, kritischem Denken, Sprechen und Schreiben" verbunden. Die Sprachexperten erwarten, "dass die flächendeckende Nutzung von KI sich auf die künftige Entwicklung der deutschen Sprache auswirken wird".
Auf Platz zwei der Liste folgt der Begriff "Deal". Der Anglizismus werde immer häufiger anstelle von Kompromiss, Verhandlungsergebnis, Abkommen oder Vertrag verwendet und schlage sich auch in Zusammensetzungen wie Friedensdeal, Geiseldeal oder Zolldeal nieder.
Er stehe "für eine Politik, die sich ungeschönt dazu bekennt, eigene wirtschaftliche Interessen an die erste Stelle zu setzen und dabei die Belange anderer und deren Recht auf territoriale Integrität, kulturelle Selbstbestimmung und Wohlstand zu ignorieren", begründete die GfdS die Wahl.
Auf den dritten Platz wurde die Sprachformel "Land gegen Frieden" gewählt. Ebenso wie bei den Redewendungen "Frieden gegen Land" oder "Frieden für Land" sei damit die Forderung gemeint, "dass die Ukraine es akzeptieren müsse, Gebiete an Russland zu verlieren, um einen Friedensvertrag oder Waffenstillstand zu erreichen".
Der Begriff "Sondervermögen", das die Bundesregierung etwa für die Modernisierung der Bundeswehr und den Ausbau der Infrastruktur auflegte, landete auf Platz vier. Den fünften Rang belegte "Wehrdienst-Lotto". Der Begriff tauchte in der Diskussion über die Einführung eines Losverfahrens auf, falls nicht genügend Freiwillige für die Bundeswehr gefunden werden.
"Drohnisierung" kam auf den sechsten Platz und beschreibt die zunehmende Nutzung von Drohnen in Kriegen und anderen Konflikten. Der Begriff "Strafzölle" auf Platz sieben meint vor allem Sondersteuern, wie sie von US-Präsident Donald Trump aus politischen Gründen gegen andere Länder verhängt wurden, um die eigene Wirtschaft zu schützen oder Handelspartner unter Druck zu setzen.
Auf Platz acht landete "Wohlstandsverlust". Der Begriff "klimamüde" auf Platz neun meint, dass die Menschen immer weniger bereit sind für Klimaschutzmaßnahmen. Auf Platz zehn kam schließlich "Vertiktokung". Dies beschreibt, dass Inhalte, Trends und gesellschaftliche Bereiche von der Social-Media-Plattform Tiktok beeinflusst oder dominiert werden.
Im vergangenen Jahr war "Ampel-Aus" zum Wort des Jahres gekürt worden. Auf den Plätzen zwei und drei landeten 2024 die Begriffe "Klimaschönfärberei" und "kriegstüchtig". Die GfdS kürt bereits seit 1977 Wörter und Wendungen des Jahres. Nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks ist nach ihren Angaben für die Auswahl entscheidend, sondern seine Signifikanz und Popularität. Die Wörter sind mit keiner Wertung oder Empfehlung verbunden.
U.Pospisil--TPP