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In der bereits Monate andauernden Debatte um einen schnelleren Abschuss von Wölfen hat sich das Europaparlament am Dienstag für ein Eilverfahren ausgesprochen. Die Abgeordneten stimmten in Straßburg dafür, weitere Beratungen in den Ausschüssen des Parlaments zu überspringen. Die Entscheidung über eine Absenkung des Schutzstatus der Tiere soll nun am Donnerstag fallen.
Der Wolf soll nach der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Änderung nicht mehr als "streng geschützt" gelten, der Erhalt der Art aber weiter sichergestellt werden. Das bedeutet, dass die Voraussetzungen für den Abschuss von Wölfen künftig deutlich vereinfacht werden sollen. Anders als bislang sind dann etwa keine aufwendigen DNA-Analysen mehr nötig.
Die für Donnerstag erwartete Zustimmung des Parlaments wäre ein weiterer Schritt für einen schnelleren Abschuss in Deutschland. Im Anschluss müssen die 27 EU-Länder die Änderung noch final absegnen, sie hatten im April allerdings grundsätzlich zugestimmt.
Es bleibt den einzelnen Regierungen überlassen, ob sie den Schutzstatus von Wölfen auch in ihrem Land absenken. In Deutschland hat sich aber eine Mehrheit der Parteien für einen schnelleren Abschuss ausgesprochen.
Landwirte in zahlreichen europäischen Staaten klagen seit einigen Jahren vermehrt über Wolfsrisse. In Deutschland zählte das Bonner Bundesamt für Naturschutz im vergangenen Beobachtungsjahr 2023/24 1601 Wölfe, gut 260 Tiere mehr als im Vorjahr. Mehr als 5000 Nutztiere wurden bei Wolfsangriffen im Jahr 2023 hierzulande verletzt, getötet oder wurden anschließend vermisst, die meisten von ihnen Schafe.
L.Hajek--TPP