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Auf den Philippinen sind wegen des Taifuns "Fung-wong" mehr als eine Million Menschen in Sicherheit gebracht worden. Der Sturm traf am Sonntagabend um 21.10 Uhr (Ortszeit, 14.10 Uhr MEZ) in der Provinz Aurora auf der Hauptinsel Luzon auf Land, wie der staatliche Wetterdienst mitteilte. Zuvor meldeten die Behörden mindestens zwei Todesopfer. Vor wenigen Tagen hatte bereits der Taifun "Kalmaegi" in dem Inselstaat gewütet, mehr als 220 Menschen kamen ums Leben.
Landesweit seien fast 1,2 Millionen Menschen evakuiert worden, erklärte der stellvertretende Leiter des philippinischen Zivilschutzes, Rafaelito Alejandro, vor Journalisten. In der Stadt Catbalogan sei die Leiche einer 64-jährigen Frau, die versucht habe vor dem Sturm zu fliehen, unter Trümmern und umgestürzten Bäumen gefunden worden, sagte der Rettungshelfer Juniel Tagarino der Nachrichtenagentur AFP.
"Fung-wong" hat einen großen Radius, der fast das gesamte Land umfasst. Der Taifun bewegte sich laut Wetterdienst mit Windgeschwindigkeiten zwischen 185 und 230 Stundenkilometern.
Landesweit waren Vorkehrungen getroffen worden. Auf Luzon wurde für Montag die Schließung von Schulen und Regierungsgebäuden angeordnet. In der Hauptstadt Manila wurden bislang fast 300 Flüge abgesagt. Vielerorts wurden 200 Millimeter Regen oder sogar mehr erwartet.
Auf Catanduanes waren die Vorboten von "Fung-wong" am Sonntagmorgen bereits spürbar. Starke Winde und heftige Regenfälle überzogen die Insel, an der Küste fluteten hohe Wellen die Straßen. In einigen Gebieten kam es zu Überschwemmungen.
"Die Wellen begannen gegen 07.00 Uhr zu tosen. Als die Wellen auf die Ufermauer trafen, fühlte es sich an, als würde der Boden beben", sagte Edson Casarino, ein 33-jähriger Einwohner der Stadt Virac auf Catanduanes der AFP. "Jetzt regnet es stark und ich kann den Wind pfeifen hören."
Auf Videoaufnahmen war eine Kirche in Virac zu sehen, die bis zur halben Höhe ihres Eingangs im Wasser stand. Am Samstag hatten Bewohner auf Catanduanes ihre Häuser mit Tauen am Boden befestigt und die Dächer beschwert, um zu verhindern, dass sie vom Wind fortgerissen würden.
Auch in der südlichen Region Bicol auf Luzon gab es Berichte über Hochwasser. In Guinobatan, einer Stadt mit etwa 80.000 Einwohnern in der Provinz Albay hatten sich Straßen in Ströme aus Flutwassermassen verwandelt, wie auf Videos zu sehen war.
Am Donnerstag hatte der Taifun "Kalmaegi" die Philippinen getroffen und dort zu mindestens 224 Todesopfern geführt - 109 Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge am Wochenende noch vermisst. Damit ist "Kalmaegi" laut der internationalen Katastrophendatenbank EM-DAT in diesem Jahr der bislang weltweit folgenschwerste Taifun. In Städten auf den Inseln Cebu und Negros wurden Autos, Hütten und riesige Schiffscontainer von den Fluten mitgerissen.
Auf den Philippinen sind Starkregen und Unwetter in der Regenzeit zwischen Juni und November üblich. Durch den vom Menschen verursachten Klimawandel werden extreme Wetterereignisse nach Angaben von Experten aber häufiger und heftiger. Tropische Wirbelstürme bilden sich immer näher an den Küsten, nehmen schneller an Stärke zu und bleiben länger über Land.
O.Ruzicka--TPP