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Immer mehr Menschen in Deutschland fragen einer Umfrage zufolge KI-Chatbots zu Symptomen und Gesundheitsthemen. 45 Prozent geben an, ihre persönlichen gesundheitlichen Fragen einem Chatbot zu stellen, wie der Digitalverband Bitkom am Donnerstag mitteilte. Zehn Prozent nutzen diese Möglichkeit sogar häufig, weitere 17 Prozent zumindest manchmal. Mehr als die Hälfte vertraut den Antworten von Chatbots auf gesundheitliche Fragen.
Jeder Zweite versteht seine Symptome mit KI-Chatbots besser als mit der herkömmlichen Internetsuche. Für fast ein Drittel sind die KI-Antworten ähnlich wertvoll wie die Zweitmeinung eines Ärztin oder einen Arzt. Dennoch sind sich 39 Prozent unsicher, wie viel sie den KI-Bots anvertrauen sollen.
Für Bitkom-Vizepräsidentin Christina Raab sind Vertrauen und Transparenz entscheidend. "Die Menschen müssen nachvollziehen können, wie die KI zu ihren Empfehlungen kommt, um sie verantwortungsvoll einzusetzen", erklärte sie.
Die Mehrheit der Befragten hält Künstliche Intelligenz für sinnvoll, um eine Zweitmeinung für medizinische Entscheidungen einzuholen. Auch die Früherkennung von Krebs oder die Analyse von Röntgen- oder CT-Bilder betrachtet eine Mehrheit als nützlich. 56 Prozent schätzen KI bei organisatorischen Aufgaben in Praxen. 15 Prozent können sich keine sinnvolle Nutzung von KI im Gesundheitswesen vorstellen.
Viele haben bei KI im Gesundheitswesen aber auch Bedenken. Die größten Sorgen machen sich die Befragten um einen möglichen Datenmissbrauch und eine geringe menschliche Zuwendung in der Behandlung. Auch bei möglichen Fehlentscheidungen gibt es Bedenken. Jeder Dritte gab an, vor dem Einsatz der KI in der Medizin Angst zu haben.
KI biete Chancen für Diagnose und Therapie im Gesundheitswesen, erklärte Raab. "Damit sich diese Potenziale entfalten können, müssen Patientendaten bestmöglich geschützt werden", forderte sie.
73 Prozent der Befragten nutzen Smartphone Apps zum Thema Gesundheit. Am häufigsten werden zentrale Gesundheitsapps wie Google-Fit genutzt oder auch Apps, die sportliche Aktivitäten aufzeichnen. Jeder Dritte nutzt Apps mit Fitnessübungen. Bei vielen ist das durchaus erfolgreich - 64 Prozent fühlen sich gesünder. Jedoch fühlen sich 14 Prozent von den Apps häufig unter Druck gesetzt.
62 Prozent gaben an, die elektronische Patientenakte mit einem eigenen Zugang nutzen zu wollen. 17 Prozent widersprachen eigenen Angaben zu Folge der elektronischen Patientenakte oder wollen das noch tun. Der persönliche Zugang über eine eigens zu beantragende Gesundheits-ID sei für viele noch zu kompliziert, kritisierte Raab. Sie forderte Vereinfachungen.
Die Mehrheit derer, die von der elektronischen Patientenakte schon hörten, sieht Vorteile. Als größte Herausforderung sehen allerdings 63 Prozent, dass Ältere dadurch benachteiligt werden könnten.
88 Prozent der Befragten halten die Digitalisierung im Gesundheitswesen grundsätzlich für richtig. Bitkom forderte, den Einsatz von KI durch innovationsfreundliche Rahmenbedingungen, eine risikobasierte Regulierung und schnelle Zulassungswege stärker zu fördern. Vertrauen und Transparenz müssten garantiert sein. Für die Umfrage wurden 1145 Menschen ab 16 Jahren befragt.
U.Ptacek--TPP